Wednesday, June 10, 2009

Freaks




freaks von joey goebel ist das letzte buch, das ich ganz gelesen habe...und zwar in rekordzeit...ich glaube, innerhalb von weniger als einer woche. und es waren immerhin 192 seiten. davor habe ich murakamis what I think about when I think about running gelesen...und das war vielleicht halb so lang...und es hat viel laenger gedauert...

aber dieses buch hat mich seit langem mal wieder gefesselt...ich wollte wissen, wie es weiter geht...

hab ich seit langem schon nicht mehr erlebt...dass mich ein buch wirklich so sehr begeistert hat, dass ich abends im bett noch 20 seiten lesen musste..und auch in der lage war, den inhalt noch aufzunehmen.

das letzte mal, dass ich wirklich innerhalb von sehr kurzer zeit ein buch zu ende gelesen habe, war als ich nach bochum zog um dort zu studieren und niemanden, aber wirklich niemanden kannte...
da ging ich einmal durch die stadt..und dann nochmal..und dann war mir langweilig, also habe ich mir ein buch gekauft. das war damals dance dance dance von murakami..und ich habe es auch innerhalb weniger tage gelesen, vielleicht sogar 2 oder 3...ich war so begeistert und habe mir dann gleich darauf norwegian wood gekauft...das ich in aehnlich rasanter zeit gelesen habe...ich fand auch dieses noch erfolgreichere werk murakamis toll, aber ersteres war einfach besser...

dennoch...damals hatte die uni noch nicht angefangen, ich hatte noch kein internet und noch keinen fernseher und keine freunde in bochum...somit blieb mir nichts anderes uebrig als zu lesen...was ja nicht abwertend gemeint ist...denn lesen ist eine wunderschoene beschaeftigung und man kann nie genug lesen... sich weiterbilden, sich in charaktere hinein fuehlen, mitfuehlen, mit dem buch verschwinden...eintauchen in neue welten und fremde kulturen...
aber zum lesen braucht man zeit und vor allem einen freien kopf..

und ich habe mich schon an mehreren werken vergeblich versucht...so wie auch an max frischs stiller, den ich immer maximal bis zur haelfte schaffe...den ich aber noch bewingen werde, denn immerhin ist das das lieblingswerk meines hochgeschaetzten herrn papas....


aber bei freaks...war der kopf frei...ist eben alles eine reine kopfsache...wenn der kopf nur will...und er wollte...dann geht es eben ganz einfach...

mein kopf wollte dieses buch lesen...und mit den charakteren mitfuehlen...mit den kranken charakteren wohlbemerkt...


im buch geht es naemlich wie der titel schon sagt um FREAKS...um 5 freaks, die sich zusammen tun und der ganzen welt, die mit dem finger auf sie zeigt trotzen...weil sie zusammen stark sind und noch dazu eine band gruenden und gemeinsam musik machen...sie haben etwas, das sie verbindet...und irgendwie haben sie zusammen gefunden...durch seltsame zufaelle, als ob das schicksal sie zusammengefuehrt habe...

aber das, was mir am buch so gefaellt ist die perspektive... alle situationen werden jeweils aus der perspektive verschiedener personen dargestellt und erzaehlt...im grunde ist der leser der einzige, der weiss, was in den koepfen aller vorgeht und so ihr scheinbar freakiges verhalten nachvollziehen kann... und wenn er will bewerten...wie ein unsichtbarer beobachter...ein unparteiischer schiedsrichter... wie jemande der zwei personen oder auch mehrere beobachtet...und zu jeder zeit weiß, was in den einzelnen koepfen der anderen vorgeht und ebenso weiß, warum sie was tun und was sie aber auch ueber die anderen denken...

durch das lesen dieses buches hat man die einmalige gelegenheit die gedanken anderer zu lesen...ist da nicht das, was wir alle wollen? nun jedenfalls fallen mir gerade spontan mindestens zwei personen ein, deren gedanken ich gerne lesen wuerde...hehe

andererseits ist es sicherlich manchmal gut, nicht zu wissen, was der andere gerade ueber einen denkt...

das buch ist klasse, das steht dennoch fest. enjoy. thanks joey!

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